Am nächsten Tag stand Assassine schon überpünktlich am Treffpunkt. Während sie auf Axis wartete, nestelte sie nervös an dem kleinen Zettel herum, den sie in ihrer einen Hand hielt. Auf ihm waren in ihrer hetzigen und schon schwer lesbaren Schrift den Namen "Crow" notiert, darunter eine Funkfrequenz und ein Codewort mit passender Nummer. An ihrem Gürtel hing ein Communicator, das passende Gerät zur Frequenz, mit dem Axis Crow kontaktieren sollte. Ungeduldig und sichtlich nervös lehnte sie an einer aufgeheizten Mauer und wartete...

Mir scheind du bist ungeduldig. Axis, diesmal nicht im Suit sondern in robuster, lederner Reisekleidung, tritt aus einem der Geböude auf Assassine zu.
Hast du die Info? Oder hast du kalte Füße bekommen?

Kalte Füße ? Ich ? Nie im Leben.
Assassine musterte Axis mit hochgezogenen Augenbrauen, dann schüttelte sie sachte den Kopf und winkte ihn zu sich.
Hier ist der Zettel mit den bennötigten Daten und hier ist der Communicator. Den wirst du noch einige Zeit brauchen, wenn du mit weiteren Assassinen in Kontakt treten willst. Bitte. Ich hoffe, du bist nicht zu dumm, um mit dem Teil umzugehen.

Nicht doch. Axis lächelt milde und nachsichtig.
Ich komme damit schon zurecht. Kann ich dir deine Mühe auf irgendeine Weise entgelten?

Wäre die Bitte "Hol Angainor aus dem Fc" zu viel verlangt ?
fragte Assassine mit schiefem Grinsen und drückte Axis das Papier und den Communicator in die Hände. Irgendwas an seinem Verhalten beunruhigte sie. Dieses nachsichtige hatte etwas gefährliches, oder bildete sie sich das nur ein ? Wie um diesen Gedanken zu verscheuchen schüttelte sie den Kopf und knurrte leise.

Das liegt nicht in meiner Macht. Ich kann dir nur eins sagen. Axis lächelt im Weggehen.
Wende dich an den Wächter von Bluthund, meinen großen Bruder Caesarion. Ich bin nur ein Jagdhund...

Dann hau ab, Jagdhund. Aber lass die Finger von unseren Assassinen beim Jagen, dabei könntest du durchaus selbige verlieren.
knurrte Assassine hinter dem verschwindenen Axis hinterher und wandte sich ebenfalls zum Gehen. Ihre Unruhe blieb noch immer. Irgendwie wurde sie dieses Gefühl nicht los.

Tut mir leid, mehr kann ich nicht für dich tun! Axis sieht den Communicator an und seine Finger jucken förmlich. Aber er wartet bis er wieder auf seiner Stube im CELL-Komplex ist. Langsam schaltet er das Gerät ein und gibt das Passwort ein. Gespannt wartet er ob Crow ihm wohlantworten wird.

Mit elegant überschlagenden Beinen saß Crow in ihrem Zimmer. Vor ihr erstreckte sich die Skyline von Las Vegas, doch ihre Augen, die beinahe gänzlich von einem Vorhang schwarzer Haare verdeckt waren, schienen auf etwas jenseits der Stadt gerichtet zu sein. Neben ihr lag auf einem kleinen Tisch ihr Communicator, getarnt als elegantes, teures Handy. Brillianten blitzten auf, als das Gerät mit einem Mal anfing, summend auf dem Tisch zu tanzen. Der Anrufer war dran. Jemand von der Base. Rein aus Neugierigkeit über die Aufdringlichkeit des Anrufers ließ sie das Gerät einige Zeit den Vibrationsalarm durchziehen, dann griff sie zu. Ihm war es ernst. Mit einer geschickten Handbewegung klappte sie den Communicator auf und sprach leise, aber deutlich.
Crow.

Axis. Axis ist überrascht - der Communicator liefert ein verdammt klares Bild. Das also ist Crow. Sehr interessant. Er lächelt etwas füchsisch
Sie sind also meine Kontaktperson für Jobs in Vegas. Ich habe dieses Gerät von Assassine bekommen. Welche Bedingungwn knüpfen Sie an einen Auftrag?

Crows fein geschwungende Augenbrauen hoben sich sachte, als sie Axis sah. In ihren Augen war er beinahe noch ein Kind... wenngleich die Schnitte in seinem Gesicht für sich sprachen. Sie senkte leicht den Kopf und schaute dem Bild von Axis fest in die Augen.
Ihr absolutes Stillschweigen in Sachen Assassinen gegenüber dem Rest der Welt. Wenn uns auch nur der leiseste Hauch eines Verrats zu Ohren kommt, können Sie sich selbst von der Entschlossenheit und der Mordkünste der Assassinen überzeugen. Und zwar nachts, wenn Sie hilflos im Bett liegen. Haben Sie verstanden ?
[i]Ihre Stimme war nicht lauter geworden, und trotzdem lag in ihren Worten eine harte Drohung und nicht der leiseste Zweifel konnte aufkommen, dass sie diese Drohung nicht wahrmachen würde.

Ich bin Soldat und mit Stillschweigen über seinsitive angelegenheiten durchaus vertraut, Miss. Ich dachte eher an Dinge wie Referenzen, Finanzen oder vergleichbares. erwidert Axis höflich, fast libenswürdig, als hätte Crow ihm nett und freudlich statt mit so harten Worten begrüßt.
Wie kommt es, dass eine so attraktive, junge Frau wie Sie in einem so gefährlichen Beruf zu Hause ist? Haben Sie Referenzen? Ich brauche absolut zuverlässige Leute. Der Job ist extrem wichtig und es darf auf keinen Fall Zeugen geben!

Finanzen. Kommt auf das Ziel an.
meinte Crow knapp und kalt. Ihre Stimme nahm nun, obwohl sie immer noch schön klang, einen krächzenden Unterton an, als wolle sie ihrem Namen alle Ehre machen. Als er die weitere Frage stellte, schmunzelte sie abwertend.
Ich bin in diesem Beruf zu Hause, da Merilin mich ausgesucht hat. Sie hat mich geholt, und ich habe gehorcht. Seit meinem zwölftem Lebensjahr lebe ich für die Assassinen und ich würde für sie sterben. Sie wollen absolut zuverlässige Leute ? Sie werden welche kriegen. Die Cremé de lá Cremé der Assassinen. Und dass es keine Zeugen gibt, ist eine Selbstverständlichkeit. Bedenken Sie, wir sind Profis.
Noch immer lag eine unausgesprochene Drohung in ihrer Stimme und ihre dunklen Augen funkelten. Diese liebenswürdige Art ließ sie kalt.

Das Ziel... nun, das Ziel ist eine Person, die sich Seth nennt. Seinen bürgerlichen Namen weiß ich leider nicht. Was ich Ihnen sagen kann ist dass er ein zu neugieriger Informationssammler ist, der sich des öfteren in zwielichtigen Kneipen im Bereich um Vegas herumtreibt. Wenn möglich sollte es nach einem Unfall oder Raubmord aussehen. ch möchte keine Gerüchte oder gar Schalgzeilen dass meine.. Organisation da involviert ist. Wir werden uns also auf gegenseitiges Stillschweigen einigen. erklärt Axis.
Ich habe eine letzte Frage. Wozu ist ihre Creme de la Creme der Assassinen fähig? Und warum? Mißverstehen Sie mich nicht - ich brauche absolute Gewißheit, dass der Job perfekt erledigt wird!